GEWICHT: 47 kg
Titten: 70C
1 Std:140€
Nacht: +30€
Services: Thai-Massage, 69, Dreier FFM, GF6, Rollenspiel
Alfred Döblins "Berlin, Alexanderplatz" inszenierte er mit ehemaligen Strafgefangenen. Und in Euripides' "Medea" standen Migrantinnen auf der Bühne. Diesmal hat Volker Lösch bei der Auswahl der Betroffenengruppe vor allem Flexibilität bewiesen: Ursprünglich wollte er mit Profis aus der Finanzbranche Georg Kaisers Schauspiel "Von morgens bis mitternachts" inszenieren.
In diesem expressionistischen Text von veruntreut ein Bankangestellter einer Frau zuliebe Da sich allerdings nicht genügend Insider aus dem Bankgeschäft zur Mitarbeit meldeten, schwenkte Lösch - hübsche Pointe - kurzerhand auf Wedekinds "Lulu" und die Berliner Sexarbeiterinnen ein. Wie immer geht es dem Regisseur dabei nicht um Differenzierungen und Zwischentöne, sondern um plakative Zuspitzungen.
Denn den Fleisch gewordenen Männertraum Lulu auf eine Prostituierte zu reduzieren, ist natürlich per se eine extreme Verkürzung des Stoffs. Dafür sind die gecasteten Sexarbeiterinnen - was Lösch durchaus nicht in jeder Inszenierung gelingt - erfreulich facettenreich: Frauen zwischen zwanzig und sechzig mit höchst unterschiedlichen biografischen und sozialen Hintergründen. Kurzum: Die Projektionsfläche Lulu trägt in der Schaubühne zunächst angemessen variantenreiche Gesichter.
Volker Lösch und sein Dramaturg Stefan Schnabel entgehen der Gefahr, die Sexarbeiterinnen auf eindimensionale Patriarchatsopfer zu reduzieren. Die Ausstatterin Carola Reuther hat aus mehr als tausend übereinander gestapelten Kopfkissen einen steifen Vorhang gebaut, der die gesamte Bühnenbreite einnimmt. Wenn die Frauen sich durch diese Kissenburg hindurch an die schmale Bühnenfront vorgearbeitet haben, beschreiben sie den Prostituierten-Job eher selbstbewusst.
Und ihre Kollegin geht in jeden "Termin" mit dem festen Willen, "guten Sex" zu haben. Den Leistungsdruck delegiert sie einfach an den jeweiligen Freier: "Bursche, du musst liefern!