GEWICHT: 55 kg
Oberweite: 80C
1 Stunde:120€
Fetischismus: +100€
Intime Dienste: Rape, Gruppensex, Striptease, Leckspiele, Lesbensex
Die abendliche oder postpartydepressive Verzweiflung des Singledaseienden kann ja mitunter ihre bunten Blüten treiben. Darunter sind das Herunterladen einer Dating App oder die Anmeldung auf einer entsprechenden Seite — Singlebörsen nannte man sie mal — noch vergleichsweise harmlos. Nichtsdestotrotz ist das Suchen nach Liebe, welcher Art auch immer, in der digitalen Welt immer noch nichts, womit man gerne vor den Arbeits- oder Studienkollegen prahlt. Oft hört man Menschen sich wenig überzeugend verteidigen, sie würden Dating-Apps nur aus Langeweile oder in irgendeiner Weise ironisch nutzen.
Das machen wir ja sowieso. Alternativ kann man sich natürlich auf Camberichte. Aber auf der Suche nach realer Zweisamkeit helfen die Live-Portale nur selten weiter. Nun da es endlich Einer zugegeben hat, können wir uns doch einmal Alle zusammen unter die virtuelle Kuscheldecke legen, die Köpfe zusammenstecken und über unsere Strategie nachdenken. Selbst wenn man ganz viel Zeit hat, Gesichter zu streicheln und seine Likes jeden Tag komplett durchspielt, — ja, die haben in der Basisversion eine begrenzte Anzahl — ist der Algorithmus sehr schwerfällig.
Wenn man tatsächlich an diesem Punkt angekommen ist, sollte es einem halbwegs empathischen und eloquenten Menschen möglich sein, für zwei oder drei Tage zu smalltalken und sympathisch zu wirken und dann nach einem Date zu fragen. Das ist dann nämlich vor lauter Freude darüber, dass man tatsächlich so weit gekommen ist und auch die weiteren Bilder des Gegenübers niemanden dazu veranlasst haben, den Match umgehend wieder zu entfernen, das einzige Ziel, das man verfolgen wird.
Von Ehrlichkeit und Kennenlernen kann da nur bedingt die Rede sein. Wenn man kurz vor der Millionenfrage steht, entscheidet man sich ja auch nicht, das bisherige Geld erstmal in Deutsche Bahn-Aktien zu investieren. Bis zum eigentlichen Treffen wird der Online-Dating-Prozess immer sehr oberflächlich sein, vom Prinzip des Gesichterwischens über die Unwahrscheinlichkeit des Matches bis hin zum Chat.
Das haben die Masse der Nutzer ebenso wie die Medien, die sich für derlei zeitgeistige Themen interessieren, natürlich längst mitbekommen und ihr Leid kundgetan und es ist wenig überraschend, dass Alle, die jetzt den Einstieg ins Geschäft mit den Gefühlen suchen, darauf Bezug nehmen. Neue Dating Apps, die seit Tinder entstanden sind, haben sich stets zu vermarkten versucht, indem sie behaupten, ihre Funktionsweise dekonstruiere in irgendeiner Weise die von Tinder.